Praxistipp: Markt & Wertschöpfungsketten – Verhaltenskodex
Ethiks Praxistipp – Verhaltenskodex
Gibt es im Unternehmen klare Verhaltensregeln über einen fairen, partnerschaftlichen und respektvollen Umgang mit Lieferanten und Mitbewerbern und wird dies auch von den Geschäftspartnern eingefordert?
Für jedes Unternehmen, das einen fairen Umgang mit Geschäftspartnern anstrebt, ist es sinnvoll, einen entsprechenden Verhaltenskodex zu erarbeiten und schriftlich festzuhalten. Alle MitarbeiterInnen müssen über diese Verhaltensregeln informiert sein und sie sollten auch als Vertragsbestandteil in die Auftragserteilung an Lieferanten integriert sein. Die Einhaltung des Verhaltenskodex sollte regelmäßig, mindestens einmal jährlich, überprüft werden.
Im Verhaltenskodex und in Standardverträgen ist sowohl der faire Umgang mit Lieferanten, als auch der Beschwerdeprozess für Lieferanten beschrieben. Ein Verhaltenskodex spiegelt die Werte eines Unternehmens und umfasst Verhaltensleitlinien für alle Geschäftsbereiche. So dient er auch als Informationsquelle bei Fragen im Umgang miteinander und mit Geschäftspartnern.
Das Image eines Unternehmens
Wie ein Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, ist wesentlich für den geschäftlichen Erfolg. Dabei spielen Werbung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eine herausragende Rolle. Doch was nützt ein noch so perfekter Auftritt, wenn das Verhalten von Geschäftsführung und MitarbeiterInnen nicht damit übereinstimmt? Sehr schnell wird das von Geschäftspartnern und Kunden realisiert und der gute Ruf ist dahin. Eine gelebte Unternehmenskultur ist deshalb die Voraussetzung für den Aufbau eines positiven Images. Die Werte jedes Unternehmens sollten in der Unternehmensphilosophie schriftlich festgehalten werden, sind für jeden einsehbar und verbindlich für MitarbeiterInnen und Geschäftspartner.
Was beinhaltet ein Verhaltenskodex
Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) ist Teil der Corporate Social Responsibility (CSR) eines Unternehmens und basiert auf der Unternehmensphilosophie. Er enthält die wesentlichen Werte des Unternehmens und soll dabei helfen auf Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, zu reagieren. Für die MitarbeiteInnen ist er Handlungsorientierung und soll gleichzeitig unerwünschte Handlungen vermeiden. So kann ein verantwortliches, ethisch korrektes und integres Verhalten von Beschäftigten sowie von Geschäftspartnern und Lieferanten geregelt werden.
Inhaltlich richtet sich ein Verhaltenskodex nach der Relevanz für das jeweilige Unternehmen und kann deshalb sehr unterschiedlich sein. Es werden aber meist folgende Bereiche geregelt:
- Führung und soziales Miteinander
- Umgang mit Dritten, wie Geschäftspartnern, Lieferanten und der Öffentlichkeit
- Umgang mit Geschenken und Einladungen
- Vergabe von Spenden und Entscheidungen über Sponsoring
- Umgang mit Informationen, wie Geschäftsgeheimnissen und sensiblen Daten
- Wirtschaftliches Handeln im globalem Kontext, wie Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards
- Verantwortung gegenüber der Natur und Ressourcen
Unternehmen, die global tätig sind, bekennen sich oft zu den international anerkannten Leitlinien internationaler Organisationen beziehungsweise internationaler Vereinbarungen, wie beispielsweise zum Global Compact der Vereinten Nationen, in dem die Bereiche Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption geregelt sind.
Mehr zum Thema und vier beispielhafte Codes of Conduct von Shell, DHL, Telekom und Bertelsmann finden Sie unter:
https://www.business-wissen.de/artikel/compliance-4-beispiele-fuer-einen-code-of-conduct/